Stadt Gau-Algesheim

Charmant und vielseitig

Als Grundzentrum hat die Stadt besondere Funktionen wahr zunehmen und zu erfüllen. So befindet sich seit Gründung der Verbandsgemeinde deren Verwaltung in Gau-Algesheim. Neben einem erweiterten Schulangebot und zwei Kindergärten gibt es ein breites Spektrum an Fachärzten. Eine Vielzahl von Geschäften deckt den Bedarf für verschiedene Lebensbereiche. Ebenso sind wichtige Dienstleister vor Ort, und eine beachtliche Zahl von Gaststätten und Gutsschänken bietet Gaumenfreuden. Mit einem größeren Gewerbegebiet - günstig an Autobahn und Schiene gelegen - fördert die Stadt wohnortnahe Arbeitsplätze. Dabei ist die Ausbildung junger Menschen ein wichtiges Anliegen der wirtschaftlichen Entwicklung

Die Stadt mit Geschichte

Zu sehen ist der Graulturm in Gau-Algesheim.Zu sehen ist der Graulturm in Gau-Algesheim.

Gau-Algesheim ist heute vorrangig Wohngemeinde. Das Selbstverständnis der Stadt definiert sich aus ihrer Geschichte heraus. 766 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, erneuerte Kaiser Karl IV. 1355 die erstmals 1332 von seinem Vorgänger verliehenen Stadtrechte. Die Stadt umschloss nicht nur eine Mauer, auch die gesamte Gemarkung war lückenlos mit einer Landwehr umgeben. 1560 wurde dem bisherigen Alagastesheim, Algesheim oder Algensheim das „Gau“ hinzugefügt. Dies bedeutet Bezirk. Im Laufe der Jahrhunderte hatte die Stadt immer wieder unter Kriegen und Zerstörungen zu leiden. 1797 kam Gau-Algesheim mit der Provinz „Département du Mont Tonnerre“ nach Frankreich. 1816 wurde die Provinz und somit auch Gau-Algesheim dem Großherzogtum Hessen Darmstadt zugeteilt. In den folgenden Jahrzehnten erholte sich die Stadt vom Aderlass der Kriegswirren. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Gau-Algesheim zu einer attraktiven Kleinstadt mit besonderem Charme. Heute zählt sie über 7.000 Einwohner.

Die offene Stadt

Eine besondere Identität aller Gau-Algesheimer Bürger geht von dem Marktplatz mit seinem Brunnen aus. Umgeben von dem barocken Rathaus und der katholischen Kirche St. Cosmas und Damian mit ihrem 63 Meter hohen Turm, bietet sich der Marktplatz als ein Bereich der Kommunikation und der Begegnung an. Wer Teil der Gau-Algesheimer Gemeinschaft werden möchte, findet vielseitige Möglichkeiten. Denn in den über 40 Vereinen werden neue Gesichter gerne aufgenommen. Unter dem breiten Spektrum gibt es vier Sportvereine, in denen über 2.500 Einwohner Mitglied sind. Besonders ausgeprägt sind in der Stadt die „Jahrgänge“. Sie sind vereinsähnlich organisiert und prägen durch ihre Aktivitäten das Gemeinschaftsleben nachhaltig mit.

In Gau-Algesheim zählen nicht nur die hier wohnhaften Bürgerinnen und Bürger, vielmehr zeigt sich die Stadt nach außen hin offen und kontaktfreudig. Ein Zeichen dafür sind die Verbindungen in andere Länder. Seit 1972 besteht eine Partnerschaft mit dem französischen Saulieu im Cote d’Or, 1984 wurde die Partnerschaftsurkunde mit dem italienischen Caprino Veronese in der Provinz Verona unterzeichnet. Außerdem bestehen seit 1990 freundschaftliche Beziehungen zu Redford Township (Michigan, USA) und den thüringischen Gemeinden Neudietendorf und Stotternheim. Als Anerkennung der engagierten Partnerschaftspflege zeichnete der Europarat Gau-Algesheim 1994 mit dem Europa-Diplom, 1995 mit der Ehrenfahne und 2007 mit der Europaplakette aus.

 

Die besucherfreundliche Stadt

Im Tourismusbereich engagiert sich die Stadt seit Jahren kontinuierlich. Durch die Anerkennung als Fremdenverkehrsgemeinde in 2002 wurden die Bemühungen belohnt. Neben einem Hotel „Garni“ bieten sich zunehmend auch private Übernachtungsmöglichkeiten an. Urlaub beim Rheinhessenwinzer heißt das Angebot, das die Gau-Algesheimer mit verschiedenen Aktivitäten verfolgen. Eine gefragte Einrichtung ist seit 2000 der Reisemobilstellplatz. Die hohen Übernachtungszahlen belegen seine Attraktivität bezüglich Lage, Ausstattung und Betreuung durch Gau-Algesheimer Reisemobilfreunde.

Zu sehen ist das Schloss-Ardeck in Gau-Algesheim.Zu sehen ist das Schloss-Ardeck in Gau-Algesheim.

Wer sich für die Geschichte des Fahrrades interessiert, Räder alter und neuer Zeiten bestaunen möchte, der besucht das Rheinhessische Fahrradmuseum. Es befindet sich im renovierten Schloss Ardeck, das von 1422 bis 1444 von dem Mainzer Erzbischof Dietrich von Erbach auf den Mauern einer weit älteren Wehranlage erbaut wurde. Im Laufe der Jahrhunderte diente das ehemalige kurmainzische Wasserschloss vielen Herren und wurde immer wieder Zeuge kriegerischer Auseinandersetzungen. In der Napoleonischen Zeit wurden alle wehrhaften Teile des Gebäudekomplexes niedergerissen. Nur das frühere Amtshaus blieb von der Zerstörung verschont.

Für Naturfreunde hält Gau-Algesheim einen Leckerbissen bereit: Der 1994 gestaltete Geoökologische Erlebnispfad führt auf 7,5 km durch die einmalige Landschaft des Naturschutzgebietes „Gau-Algesheimer Kopf“. Seltene Tier- und Pflanzenarten sowie abwechslungsreicher Gesteins- und Bodenaufbau werden dem Besucher an 15 Infostationen nahe gebracht. Rad- und Wanderwege, vernetzt mit den umliegenden Gemeinden, bereichern das Freizeiterleben. Eine ganz besondere Attraktion bildet das Regionalbad „Rheinwelle – die rheinhessische Wasserwelt“ - eine Gemeinschaftsinitiative mit den Städten Ingelheim und Bingen.

Die gesellige Stadt

Die Gau-Algesheimer feiern gerne. Freundliche Stimmung und fröhliche Menschen prägen die traditionellen Feste. Dabei ist das Fest des jungen Weines der Höhepunkt im Jahreszyklus mit Festzug, Weinbrunnen und offenen Weinhöfen. Alle zwei Jahre wird dabei eine Traubenkönigin gekürt. Der Wein hat die Stadt geprägt. Das milde Klima, die vielen Sonnentage und der fruchtbare Boden bilden den idealen Rahmen für das Wachstum der Weintrauben. Der bereits 1339 bezeugte Weinmarkt stellte im Mittelalter die bedeutendste Einnahmequelle dar..

Zu sehen ist die Kapelle auf dem Laurenziberg von Gau-Algesheim.Zu sehen ist die Kapelle auf dem Laurenziberg von Gau-Algesheim.

Was wäre Gau-Algesheim ohne den Laurenziberg? Der kleine Stadtteil bezaubert mit seinem ländlichen Charme. 160 Menschen leben dort in landschaftlich reizvoller Umgebung. Zur Wallfahrtskirche kommen am Gedenktag des heiligen Laurentius im August immer wieder zahlreiche Pilger. Diese Laurenziprozession hat wie die damit verbundene Segnung der Pferde eine jahrhundertlange Tradition. Dem Besucher bietet sich eine vielfältige Landschaft mit herrlichem Weitblick. Die Wege laden zum Wandern und Fahrrad fahren durch Weinberge und Streuobstwiesen ein.