- Was ist der Unterschied zwischen klimaschutz und Klimaanpassung?
Während Klimaanpassung Strategien entwickelt, um mit den Folgen des Klimawandels umzugehen und deren Auswirkungen abzumildern, zielt Klimaschutz darauf ab, die Erderwärmung durch die Reduktion von Treibhausgasemissionen zu begrenzen.
Folgend eine Übersicht einiger Maßnahmen der Klimaanpassung, des Klimaschutzes und deren gemeinsamer Ansätze:
Klimaanpassungsmaßnahmen
Klimaschutzmaßnahmen
Ziel: Mit bereits eintretenden und zukünftigen Folgen des Klimawandels umgehen - insbesondere durch Vorsorge, Resilienzsteigerung und Schadensbegrenzung.
Ziel: Die Fortschreitung des Klimawandels verhindern und Ursachen bekämpfen - insbesondere durch die Reduktion von Treibhausgasen.
Hitzeschutzmaßnahmen und Hitzeaktionsplanung
Starkregen- und Hochwasservorsorge
Klimaangepasste Landwirtschaft
Klimafeste Infrastruktur
Risikomanagement und Frühwarnsysteme
Stadtgrün
Nachhaltige Flächennutzung
Bildung und Sensibilisierung
Ausbau erneuerbarer Energien
Förderung nachhaltiger Verkehrssysteme
Energieeffizienzsteigerung in Gebäuden und Industrie
Emissionshandelssysteme und Kreislaufwirtschaft
Aufforstungsprojekte und Förderung nachhaltiger Anbaumethoden
- Welche Aufgaben hat eine Klimaanpassungsmanagerin (KAM)?
"vielfältig. verbindend. versorgend" - so beschreibt es das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA), das die KlimaanpassungsmanagerInnen bundesweit unterstützt. Im Rahmen des Sofortprogramms Klimaanpassung des Bundesumweltministeriums (BMUV) wurde die Förderung von Personalstellen für Klimaanpassungsmaßnahmen in Kommunen angekündigt und durch die Förderrichtlinie "Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels" umgesetzt.
KlimaanpassungsmanagerInnen arbeiten interdisziplinär: Ob Hitzeschutz, Starkregenvorsorge oder Bewusstseinsbildung - sie arbeiten an der Schnittstelle von Planung, Kommunikation und Umsetzung.
Eine der zentralen Aufgaben der KlimaanpassungsmanagerInnen ist es, die Erstellung eines Klimaanpassungskonzepts zu koordinieren und umzusetzen. Des Weiteren sind KAMs verantwortlich für die Zusammenarbeit mit lokalen AkteurInnen, der Sensibilisierung der Bevölkerung für die Folgen des Klimawandels sowie für die nachhaltige Verankerung des Querschnittsthemas "Klimaanpassung" in der Verwaltung.
Mehr zur Klimaanpassungsmanagerin der VG Gau-Algesheim findet ihr hier.
- Was hat Klimaanpassung mit meiner Gesundheit zu tun?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet den Klimawandel als „die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit“ (WHO 2021). Wie viele andere internationale Institutionen erkennt sie darin eine der zentralen globalen Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit – heute und in Zukunft.
Globale Klimarisiken haben lokale Auswirkungen: Die Folgen des Klimawandels wirken sich auf unsere Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität aus. Steigende Temperaturen und eine Zunahme an Extremwettereignissen, wie Hitzewellen, Überflutungen und Stürme, können sowohl unseren körperlichen als auch mentalen Zustand negativ beeinflussen. Sehr junge und alte, sowie chronisch kranke Menschen zählen zu den besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppen gegenüber den gesundheitlichen Belastungen durch den Klimawandel.
Die Auswirkungen auf die Gesundheit zeigen sich dabei auf vielfältige Weise - direkt und indirekt. Neben durch klimatische Veränderungen hervorgerufene Auswirkungen physischer Art wie Infektionen, Verletzungen oder im Extremfall auch Todesfälle, zählen auch mentale Belastungen wie Stress oder Angstzustände zu den gesundheitlichen Folgen der Klimakrise.
Hier einige Beispiele, wie der Klimawandel bereits Einfluss auf unser Wohlbefinden nimmt:
- Hitze und Hitzewellen: Hitzestress, Kreislaufbelastung, erhöhte Sterblichkeit an heißen Tagen, Dehydrierung, Schlafprobleme durch hohe Nachttemperaturen, Produktivitätsverlust und Konzentrationsschwäche (erhöhte Unfallgefahr)
- Luftqualität und Luftschadstoffe: Zunahme bodennahen Ozons bei Hitze (Atemwegreizung), Risiko für Trockenheiten (Waldbrandgefahr), Verstärkung chronischer Erkrankungen (z.B. Asthma, COPD)
- Allergien und Pollen: längere und stärkere Pollenbelastung, Zunahme allergischer Erkrankungen sowie Ausweitung neuer Allergene
- Wasserbedingte Auswirkungen: Vermehrung von Krankheitserregern, Belastungen durch sowohl Starkregen/Überflutungen als auch Dürre/Trockenheitsperioden
- Infektionskrankheiten: Zunahme übertragbarer Krankheiten (Wetterveränderungen führen zu längerer Aktivitätssaison von z.B. Mücken, Zecken), neue Krankheitserreger durch Veränderung der Ökosysteme
- psychische Gesundheit: klimawandelbedingter Stress und Sorgen, Traumatisierung nach Extremwetterereignissen, Isolation älterer Menschen bei Hitze und Unwetter, Existenzsorgen bei von klimatischen Bedingungen abhängigen Berufsgruppen (z.B. LandwirtInnen)
Weitere Informationen zum Thema "Klimawandel und Gesundheit" vom Umweltbundesamt finden Sie außerdem hier.
- Die wichtigsten begriffe in der Klimaanpassung von A - Z
A
Anpassungsfähigkeit
(Auf Klima bezogen) Die Fähigkeiten, Ressourcen oder institutionellen Kapazitäten von Systemen, Organisationen oder (einzelnen) Akteuren sich an veränderte oder sich künftig verändernde Klimabedingungen und deren mögliche Folgen anzupassen, wirksame Anpassungsmaßnahmen zu ergreifen und damit die Vulnerabilität zu reduzieren.
[Quelle: Bundesregierung (2011): Aktionsplan Anpassung der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel]B
Biodiversität
Wird auch als "Biologische Vielfalt" bezeichnet und umfasst drei Bereiche: die Vielfalt von Ökosystemen, die Vielfalt der Arten sowie die genetische Vielfalt innerhalb einer Art.
[Quelle: BMU (2009): Dem Klimawandel begegnen. Die Deutsche Anpassungsstrategie]C
CO2
CO₂ ist die Abkürzung für Kohlendioxid, ein natürliches Gas, das auch bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas entsteht – sowie bei Industrieprozessen und Landnutzungsänderungen. Es gilt als wichtigstes vom Menschen verursachtes Treibhausgas und trägt wesentlich zur globalen Erwärmung bei. Weil es besonders häufig vorkommt, dient CO₂ als Vergleichsgröße für die Klimawirkung anderer Treibhausgase (siehe auch unter G - „Globales Erwärmungspotenzial“, GWP).
[Quelle: IPCC (2007): Klimaänderung 2007. Synthesebericht]D
Deutsche Anpassungsstrategie (DAS)
Die DAS ist der politische Rahmen der Bundesregierung zur Vorbereitung auf die Klimafolgen. Sie wurde 2008 beschlossen und 2024 umfassend weiterentwickelt. Erstmals enthält sie messbare Ziele, um Klimarisiken wie Hitze, Starkregen oder Dürre zu verringern. Die Umsetzung erfolgt in sieben thematischen Clustern – etwa zu Gesundheit, Infrastruktur, Wasser oder Stadtentwicklung – und richtet sich an Bund, Länder und Kommunen.
[Quelle: BMUV (2024): Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel 2024]
Dürre
Unter Dürre versteht man einen Mangel an Wasser, der durch weniger Niederschlag und/oder eine höhere Verdunstung durch erhöhte Temperatur (oder Wind) als üblich verursacht wird. Je nach Andauer der Dürre wird diese entsprechend ihren Auswirkungen als meteorologische Dürre (1-2 Monate trockener als üblich), landwirtschaftliche Dürre (>2 Monate trocken, Ernteeinbußen), hydrologische Dürre (>4 Monate, Grundwasser und Pegel betroffen), sowie sozio-ökonomische Dürre (>1 Jahr, Wassermangel bremst produzierende Wirtschaft) bezeichnet, wobei andere Definitionen je nach Anwendungsbereich zusätzlich existieren. Je nach lokalen Gegebenheiten treten Probleme auch früher ein.
[Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD) (2025): Wetter- und Klimalexikon]E
Extremwetterereignis
Ein Extremwettereignis/extremes Wetterereignis ist ein Ereignis, das an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Jahreszeit selten, d.h. außergewöhnlich, ist. Die Definitionen für "selten" variieren, aber ein extremes Wetterereignis ist normalerweise so selten wie oder seltener als das 10. oder 90. Perzentil der beobachteten Wahrscheinlichkeitsverteilung. Per Definition kann die Charakteristik von sogenanntem "Extremwetter" absolut gesehen von Ort zu Ort unterschiedlich sein. Wenn ein Muster von extremem Wetter über eine bestimmte Zeitspanne, z.B. eine Saison, bestehen bleibt, kann es als "extremes Klimaereignis" klassiert werden, vor allem wenn es ein Mittel bzw. eine Summe aufweist, die seinerseits bzw. ihrerseits extrem ist (z. B. eine Hitzewelle, ein besonders kräftiger Sturm, eine langanhaltende Dürre oder Starkniederschlag).
[Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD) (2025): Wetter- und Klimalexikon]G
Globale Erwärmung
Globale Erwärmung bezeichnet den Anstieg der globalen Oberflächentemperatur im Vergleich zu einem Basis-Zeitraum. Dieser Zeitraum wird über eine lange Periode gemittelt, um jahreszeitliche Schwankungen zu entfernen (z. B. über 20 oder 30 Jahre). Häufig wird der Zeitraum 1850–1900 als Basis verwendet, da es die ersten Jahre mit zuverlässigen und ausreichend flächendeckenden Beobachtungen sind.
[Quelle: IPCC (2023): Annex I: Glossary]
Globales Erwärmungspotenzial (GWP)
Das GWP ist ein Maß dafür, wie stark ein Treibhausgas zur Erwärmung der Erde beiträgt im Vergleich zu Kohlendioxid - CO₂ dient dabei als Referenzwert (GWP = 1). Es berücksichtigt dabei zwei Dinge: Wie lange das Gas in der Atmosphäre verbleibt und wie stark es die Erdatmosphäre erwärmt.
[Quelle: IPCC (2023): Annex I: Glossary]
Grün-blaue Infrastruktur
Grün-blaue Infrastruktur bezeichnet die geplante Vernetzung und Entwicklung von naturnahen, begrünten (grün) und wasserbezogenen (blau) Flächen in städtischen und ländlichen Räumen. Sie umfasst Netzwerke aus Wasser- und Grünflächen sowie Freiräumen, die das Stadtklima verbessern, indem sie Regenwasser aufnehmen, Schatten spenden, Luft zirkulieren lassen und zur Abkühlung beitragen. Diese Ökosystemdienstleistungen machen Städte widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels.
[Quelle: BBSR (2024): Agenda Stadt grün-blau]H
Hitzeaktionsplan
Ein Hitzeaktionsplan ist ein strukturierter Maßnahmenkatalog, der darauf abzielt, die Bevölkerung vor den gesundheitlichen Risiken extremer Hitzeperioden zu schützen. Solche Pläne beinhalten unter anderem Frühwarnsysteme, Informationskampagnen, die Koordination medizinischer und sozialer Dienste sowie konkrete Schutzmaßnahmen für besonders gefährdete Gruppen wie ältere Menschen, Kinder oder Personen mit Vorerkrankungen. Ziel ist es, hitzebedingte Erkrankungen und Todesfälle durch präventive Maßnahmen zu vermeiden. Weitere Informationen und Handlungsempfehlungen zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen finden sich auf den Webseiten des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes, sowie des Hitzeaktionsplans für Rheinland-Pfalz hier.
[Quelle: Umweltbundesamt (2018): Empfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen]
Hitzeinseln (heat island effect)
Als Hitzeinsel bezeichnet man das Phänomen, dass es in Städten deutlich wärmer ist als im Umland – besonders in den Sommernächten. Ursache sind vor allem versiegelte Flächen, fehlende Begrünung, aufheizbare Baumaterialien wie Asphalt, eingeschränkte Luftzirkulation und zusätzliche Wärmequellen wie Verkehr und Gebäude. Dadurch wird weniger Feuchtigkeit verdunstet und die nächtliche Abkühlung stark reduziert.
[Quelle: Umweltbundesamt (2022): Hitze in der Innenstadt: mehr Bäume und Schatten notwendig]
Hitzewellen
Eine Hitzewelle ist eine mehrtägige Periode mit ungewöhnlich hoher thermischer Belastung. Eine Hitzewelle ist ein Extremereignis, welches die menschliche Gesundheit, die Ökosysteme und die Infrastruktur schädigen kann. In unseren Breiten treten Hitzewellen häufig im Zusammenhang mit andauernden sommerlichen Hochdrucklagen (Hochdruckgebiet) auf. International existiert keine einheitliche Definition des Begriffs Hitzewelle. Definitionen basieren häufig auf einer Kombination von perzentilbasierten Schwellenwerten (z.B. 98. Perzentil der Tagesmaximumwerte und einer minimalen Dauer von z.B. 3 Tagen).
[Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD) (2025): Wetter- und Klimalexikon]
Hochwasservorsorge
Hochwasservorsorge bezeichnet alle strategischen und praktischen Maßnahmen, die darauf abzielen, die Entstehung von Hochwasser zu verhindern oder dessen Auswirkungen zu minimieren. Im Gegensatz zum reaktiven Hochwasserschutz, der sich auf akute Ereignisse konzentriert, setzt die Vorsorge auf langfristige Planung und Prävention. Dies kann verschiedene Ansätze betrachten: von natürlicher Wasserrückhalt (Renaturierung von Flussauen, Wiederherstellung von Feuchtgebieten um Wasserspeicherkapazität zu erhöhen), über Flächenvorsorge (z.B. Ausweisung von Überschwemmungsgebieten), technische Maßnahmen (Bau von Deichen, Rückhaltebecken etc.) bis hin zur Verhaltensvorsorge (Aufklärungskampagnen, Frühwarnsysteme). Hochwasservorsorge ist ein integraler Bestandteil des Hochwasserrisikomanagements und nimmt sowohl staatliche als auch private Akteure in die Pflicht.
[Quelle: Umweltbundesamt (2022): Hochwasservorsorge]I
Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)
Das IPCC (übersetzt: internationale zwischenstaatliche Sachverständigengruppe für Klimaänderungen) wird auch als Weltklimarat bezeichnet, der unter dem Dach der Vereinten Nationen arbeitet. Es setzt sich aus Hunderten von Wissenschaftlern aus aller Welt zusammen und wurde 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ins Leben gerufen. Die Aufgaben des IPCC bestehen darin, die Risiken der globalen Erwärmung zu beurteilen und Handlungsstrategien dagegen zu entwickeln. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse des IPCC sind eine entscheidende Grundlage für die Klimapolitik auf internationaler Ebene, der Europäischen Union und Deutschlands.
[Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD) (2025): Wetter- und Klimalexikon]K
Klimawandel
Unter Klimawandel versteht man langfristige Veränderungen des Klimas, die sich zum Beispiel in veränderten Durchschnittswerten oder Extremen von Temperatur, Niederschlag oder anderen Klimaelementen zeigen. Diese Veränderungen können natürliche Ursachen haben (z. B. Vulkanausbrüche, Veränderungen der Sonnenaktivität) oder vom Menschen verursacht sein – etwa durch Treibhausgasemissionen und Veränderungen der Landnutzung. In der öffentlichen und politischen Diskussion meint „Klimawandel“ meist die vom Menschen verursachte, globale Erwärmung und die daraus folgenden Veränderungen des Klimasystems.
[Quelle: IPCC (2023): Annex I: Glossary]
Hinweis: Die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) definiert Klimawandel als eine vom Menschen verursachte Veränderung des Klimas, die direkt oder indirekt auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist, welche die Zusammensetzung der globalen Atmosphäre verändern. Diese Definition grenzt Klimawandel bewusst von der natürlichen Klimavariabilität ab, also von Klimaschwankungen, die auf natürliche Ursachen zurückgehen.N
Nachhaltigkeitsziele - Sustainable Development Goals (SDGs)
Die 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung wurden von den Vereinten Nationen in einem breit angelegten Beteiligungsprozess erarbeitet und sind Teil der Agenda 2030. Sie gelten für alle Länder weltweit, also auch für Deutschland. Auch in Deutschland dient die Agenda 2030 als Leitbild für nachhaltige Entwicklung auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene. Die Bundesregierung verfolgt die Umsetzung mit der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.
[Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (2025): Agenda 2030]Naturbasierte Lösungen (Nature-based Solutions, NbS)
Naturbasierte Lösungen sind Maßnahmen, die von der Natur inspiriert und unterstützt sind. Sie sind kosteneffizient, bieten gleichzeitig ökologische, soziale und wirtschaftliche Vorteile und tragen zur Stärkung der Resilienz gegenüber Klima- und Umweltveränderungen bei. Typisch für naturbasierte Lösungen ist, dass sie mehr Natur und natürliche Prozesse in Städte, Landschaften oder Küstenräume integrieren – durch lokal angepasste, ressourceneffiziente und systemisch gedachte Maßnahmen. Dabei sollen sie die Biodiversität fördern und vielfältige Ökosystemleistungen bereitstellen.
[Quelle: Europäische Kommission (2024): Nature-based Solutions]O/Ö
Ökosystem
Ein Ökosystem ist ein natürliches System, in dem lebende Organismen (wie Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen) und ihre nicht-lebende Umwelt (wie Boden, Wasser, Luft, Klima) in enger Wechselwirkung miteinander stehen. Sie bilden eine funktionale Einheit, in der Stoffe und Energie ständig zwischen Lebewesen und Umwelt ausgetauscht werden. Die Größe und Abgrenzung eines Ökosystems hängt vom jeweiligen Betrachtungsrahmen ab: Ein Wald, ein Fluss, ein Tümpel, aber auch eine Stadt oder ein globales Klimasystem können als Ökosysteme verstanden werden. Ökosysteme sind die Grundlage für das Leben auf der Erde – sie liefern sogenannte Ökosystemleistungen, also z. B. saubere Luft, frisches Wasser, fruchtbare Böden, Nahrungsmittel und ein stabiles Klima.
[Quelle: IPCC (2023): Annex I: Glossary]R
Resilienz
Resilienz bezeichnet die Fähigkeit von miteinander verbundenen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Systemen, mit einem gefährlichen Ereignis, Trend oder einer Störung umzugehen. Dies bedeutet, dass diese Systeme reagieren oder sich neu organisieren, um ihre wesentlichen Funktionen, ihre Identität und Struktur zu bewahren. Resilienz ist eine positive Eigenschaft, wenn sie die Fähigkeit zur Anpassung, zum Lernen und/oder zur Transformation aufrechterhält.
[Quelle: IPCC (2023): Annex I: Glossary]S
Starkregen
Starkregen bezeichnet sehr große Niederschlagsmengen innerhalb kurzer Zeit, meist aus kräftiger, konvektiver Bewölkung wie Gewitterwolken (z. B. Cumulonimbus). Er kann überall auftreten und führt häufig zu rasch ansteigenden Wasserständen, Überschwemmungen und Bodenerosion. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) unterscheidet bei Starkregen drei Warnstufen: Markante Wetterwarnung (15–25 l/m² in 1 Stunde oder 20–35 l/m² in 6 Stunden), Unwetterwarnung (>25–40 l/m² in 1 Stunde oder >35–60 l/m² in 6 Stunden) und Warnung vor extremem Unwetter (>40 l/m² in 1 Stunde oder >60 l/m² in 6 Stunden).
[Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD) (2025): Wetter- und Klimalexikon]T
Treibhausgas(-effekt)
Treibhausgase sind gasförmige Bestandteile der Atmosphäre, sowohl natürlichen als auch menschlichen Ursprungs, die Strahlung bei bestimmten Wellenlängen absorbieren und wieder abgeben. Der Treibhauseffekt beschreibt die Erhöhung der Temperatur der unteren Atmosphäre und des Bodens durch die Strahlungswirkung von Treibhausgasen. Diese Gase sind in der Lage, die langwellige Strahlung, die von der Erde und der Atmosphäre abgegeben wird, zu absorbieren und wieder abzustrahlen – sowohl in Richtung Erde als auch in Richtung Weltall. Obwohl die kurzwellige Sonnenstrahlung die Atmosphäre leicht durchdringen kann, blockieren die Treibhausgase einen Teil der langwelligen Infrarotstrahlung, die von der Erdoberfläche und den Wolken abgegeben wird. Der Absorptions- und Reflexionsprozess der Gase sorgt dafür, dass ein Teil der Strahlung zurück zur Erde gelenkt wird, was zu einer zusätzlichen Erwärmung der Erde führt – dieser Effekt wird als Treibhauseffekt bezeichnet.
[Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD) (2025): Wetter- und Klimalexikon]V
Vulnerabilität
Verwundbarkeit (Vulnerability) bezeichnet die Anfälligkeit oder Neigung, von negativen Auswirkungen betroffen zu sein. Sie umfasst verschiedene Aspekte wie die Empfindlichkeit gegenüber Schäden, die Anfälligkeit für bestimmte Gefährdungen sowie die begrenzte Fähigkeit, mit den Folgen umzugehen oder sich daran anzupassen.
[Quelle: IPCC (2023): Annex I: Glossary]
Hinweis: Im Kontext von Gesundheit kann damit bspw. die besondere Empfindlichkeit von älteren Menschen, Kleinkindern oder Menschen mit chronischen Erkrankungen gegenüber Hitzewellen beschreiben. Da ihre Körper weniger effektiv auf hohe Temperaturen reagieren können. In Bezug auf Infrastruktur, sind bspw. Straßen besonders verwundbar gegenüber Starkregen, da Regenwasser schlechter abfließen kann und es häufiger zu Überschwemmungen kommt.Weitere Informationen und Begriffserklärungen rund um das Thema Klima finden Sie hier: